1. Planungswerkstatt am19.11.2010

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Ergebnisprotokoll der 1. Planungswerkstatt der teilräumlichen Entwicklungsplanung am 19.11.2010



Vorbemerkung

Teilräumliche Entwicklungsplanung

Für den Siedlungs- und Landschaftsraum rund um den Mittleren Landweg soll eine Teilräumliche Entwicklungsplanung (TEP) erarbeitet werden. Grundlage dafür ist ein entsprechender Senatsbeschluss der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Erarbeitung der Entwicklungsplanung soll unter aktiver und direkter Beteiligung örtlicher Akteure (Anwohner, Gewerbetreibende, Vereine, Bürgerinitiativen, Siedlergemeinschaft, Kleingärtner, Eigentümer, Pächter, Planungsbetroffene etc.) erfolgen.

Ziel des Beteiligungsprozesses ist die gemeinsame Erarbeitung einer tragfähigen und konsensfähigen Entwicklungsplanung. Die TEP soll nach einer abschließenden Beteiligung der Verwaltungen und Behörden voraussichtlich im Juni 2011 den politischen Gremien im Bezirk Bergedorf und dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Moderiertes Planungsverfahren

Die Erarbeitung der Teilräumlichen Entwicklungsplanung erfolgt vor dem Hintergrund einer konfliktbehafteten Planungsgeschichte, deren Anfänge bis in die 1990er Jahre zurückreichen. Aufgrund dieser Situation hat der Bezirk Bergedorf einen neutralen, externen Moderator beauftragt, den Planungs- und Beteiligungsprozess zu moderieren. Die Moderation erfolgt durch das Büro plusfünf – Stadtentwicklung + Kommunalberatung, Dr. Volker Zahn in Zusammenarbeit mit der Sozialwissenschaftlerin Helga Rake.

Wichtiges Ziel der Moderation ist die Unterstützung aller Beteiligten bei der gemeinsamen Erarbeitung konsens- und umsetzungsfähiger Planungsvorgaben, einer fachlich qualifizier- ten Entwicklungsplanung und der Herbeiführung eines fairen Interessenausgleichs.

Ablauf des Verfahrens

Die aktive Beteiligung und direkte Mitarbeit an der Teilräumlichen Entwicklungsplanung erfolgt in vier öffentlichen Veranstaltungen - sogenannten „Planungswerkstätten“, an denen jeder interessierte Bewohner / Bewohnerin teilnehmen kann.

Planungswerkstatt 1 

In der ersten Planungswerkstatt geht es zunächst um eine grundsätzliche Diskussion der bisherigen Planungen und Veränderungen sowie um Ideen, Vorstellungen, Anforderungen, Sorgen, Ängste, Kritik, Wünsche etc. für die künftigen Entwicklungen rund um den Mittleren Landweg.

Planungswerkstatt 2 

In der zweiten Planungswerkstatt werden die Ergebnisse der Werkstatt 1 konkretisiert. Die Arbeit dient dazu, die Planungsvorgaben der örtlichen Akteure zu erarbeiten. Auf Grundlage dieser Ergebnisse werden die beauftragten Fachbüros (Architektur & Stadtplanung..., Matzen.....) erste Konzepte für das Planungsgebiet entwickeln.

Planungswerkstatt 3 

Die Diskussion der ersten Konzepte steht im Mittelpunkt der dritten Planungswerkstatt. In dieser Planungswerkstatt soll gemeinsam ein Konzept ausgewählt werden, auf dessen Grundlage dann von den Fachbüros der Entwurf der Teilräumlichen Entwicklungsplanung erarbeitet wird.

Planungswerkstatt 4
Dieser Planentwurf wird schließlich in der vierten Planungswerkstatt zur Diskussion gestellt. Gemeinsam sollen dann Ergänzungen, Anregungen und Verbesserungen zu dem Entwurf der Teilräumlichen Entwicklungsplanung entwickelt werden. Nach Einarbeitung dieser Ergänzungen wird die Teilräumliche Entwicklungsplanung fertig gestellt und in das Abstimmungsverfahren mit Verwaltungen und Behörden gegeben.

Durch diese unmittelbare Mitwirkung der örtlichen Akteure rund um den Mittleren Landweg besteht für alle Bewohnerinnen und Bewohner die Möglichkeit, die künftige Entwicklung ihres Wohn- und Lebensraums direkt zu bearbeiten und mitbestimmen zu können. 

1. Planungswerkstatt

Die 1. Planungswerkstatt fand am 19.11.2010 in der Dreieinigkeitskirche Allermöhe- Reitbrook von 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr statt. Teilgenommen haben ca. 250 Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Planungsgebiet. Die Planungswerkstatt hatte folgenden Ablauf:

  • Begrüßung und fachliche Einführung
  • Einführung in das Beteiligungsverfahren
  • „Zeitreise“ 50 Jahre Mittlerer Landweg (1980 – 2010 – 2030) 
  • Diskussion
  • Nachfolgend werden die Ergebnisse der 1. Planungswerkstatt („Zeitreise“ und Diskussion) stichwortartig in zusammengefasster Form dargestellt. 


Ergebnisse Zeitreise

Die „Zeitreise“ hatte das Ziel, in einem Rückblick (1980), einer Betrachtung der Gegenwart (2010) und in einem Vorausblick (2030) für vier ausgewählte Themenbereiche Entwicklungen zu dokumentieren und zu kommentieren, die stattgefunden haben oder/und die erwartet werden. Aus den Ergebnissen ist zu erkennen, welche Wahrnehmung die Teilnehmer von ihrem Wohn- und Lebensumfeld haben, welche Veränderungen innerhalb eines halben Jahrhunderts eingetreten sind und welche Wünsche, Hoffnungen oder Ängste im Zusammenhang mit den Planungen für das Jahr 2030 bestehen. Die nachfolgend zusammengestellten Stichworte geben ohne Änderungen alle schriftlichen Äußerungen der Werkstattteilnehmer zu den vier Themen:

  • Wohnen / Versorgung / soz. Einrichtungen
  • Natur / Erholung / Kleingärten
  • Gewerbe / Wirtschaft und Arbeitsplätze
  • Verkehr / ÖPNV / Parken.

wieder. 

Mittlerer Landweg 1980

Wohnen / Versorgung / soziale Einrichtungen 1980

  • Ruhiges Wohnen: Es war früher viel ruhiger
  • Angenehmes Wohnen
  • Kinderfreundliches Wohnen
  • Insgesamt umfassendere Versorgung
  • Bessere medizinische Versorgung
  • Mehr Bürgerzusammenhalt – mehr miteinander
  • Durch Bebauung des Gebietes mit Gewerbe entstandene Risse/Baumängel wurden „abgefragt“ aber nie „bearbeitet“, es gab keine Reaktion
  • Schnelle Anbindung an die City
  • Kein Güterzuglärm
  • Kein Autobahnlärm 


Natur / Erholung / Kleingärten 1980

  • Weiträumige Wiesenlandschaft (artenreich)
  • Gemeinschaft unter den Kleingärtner war stark ausgeprägt
  • Kleingärten dienten der Erholung und Entspannung
  • Früher mehr Natur
  • Sauberere Luft
  • Weniger Lärm
  • Kein Eventhallenlärm
  • „Wutzrock“ war noch nicht so ausgeprägt (Bierflaschen in den Gärten…) 


Gewerbe / Wirtschaft und Arbeitsplätze 1980

  • Vielseitigere Handwerksbetriebe, daher auch mehr Arbeitsplätze
  • Justizvollzugsanstalt Billwerder
  • Deponie Elbschlick Feldhofe
  • Gebrüder Heinemann baut(e) eingeschossig in den Himmel
  • Transrapid entlang des Landweges (wurde damals geplant)
  • Kühl-LKW liefen nachts bei Nagel durch
  • Bewohner im Landweg wurden mit Enteignung bedroht (zugunsten von Industrie/ Gewerbe)
  • Landwirtschaft wurde durch wachsende / geplante Logistikbetriebe bedroht
  • Existenz der bäuerlichen Betriebe waren ebenfalls bedroht
  • Mobilfunkmast Rungedamm 


Verkehr / ÖPNV / Parken 1980

  • Kein Bus, nur guter S-Bahn-Anschluss
  • Südliche Güterumgehungsbahn drohte – und scheiterte zum Glück!
  • Kein „Huckepack“-Bahnhof 


Mittlerer Landweg 2010

Wohnen / Versorgung / soziale Einrichtungen 2010

  • Häuser erlitten Schäden durch Grundwasserveränderungen
  • Wenig soziale Einrichtungen, weniger Natur und schlechtere Versorgung (als 1980)
  • Läden, Apotheke etc. nicht notwendig! Alles (Geschäfte, Dienstleistungen und andere Infrastruktur) in erreichbarer Lage – auch ohne PKW
  • Wohnen in der Natur und mit Garten
  • Vibrationen von durchfahrenden LKW verursachen Schäden an Häusern und dem
  • Straßenbelag (für PKW ausgelegt)
  • Durch Erhöhung des Baugebietes (Gewerbe) versinken die jetzigen Häuser. Hier ist Marschland!
  • In dem Naturraum Mittlerer Landweg fühle ich mich wohl. Ich lebe hier schon seit über 50 Jahren – unser Gebiet muss erhalten bleiben! 
  • Keine Einkaufsmöglichkeit
  • Ländlich, natürlich, schön. 
  • Kinderfreundliche Wohngegend, besonders für Kleinkinder bis Grundschule 
  • Unsere Kinder sind von den vielen PKW- und LKW-Verkehren auf dem Mittleren Landweg gefährdet.
  • Mittlerer Landweg: Dorfschule im besten Sinne
  • Natur / Erholung / Kleingärten 2010
  • Natur und Erholung (in der Umgebung). Klein-Garten
  • Natur und Garten erhalten / behalten
  • Allermöhe und Billwerder sind Naherholungsgebiete
  • Und: Die Uferschnepfe lebt!
  • Natur wird begrenzt (eingeengt durch Bebauung)
  • Verschandelung der einzigartigen Landschaft durch Gewerbe
  • Wiesenlandschaft eingeengt bis auf einen kleinen Landschaftskorridor
  • Wenige Prozent der ursprünglichen Landschaft sind übrig geblieben
  • Natur ist zu stark zurückgedrängt worden
  • Wo sind die Ausgleichsflächen von Allermöhe I + II?
  • Wo bleibt die Verbindung von Boberg zur Dove Elbe?
  • Naherholungsgebiet wird zur sommerlichen Belastung
  • Der Korridor für die Tiere und auch das Erholungsgebiet für die Menschen muss erhalten bleiben
  • Kleingärten werden wieder nachgefragt in der Gesellschaft. Neue Generation, Fami- lien mit Kindern, neue Kultur durch Mitbürger anderer Länder
  • Wir haben: Rehe, Fasane, Eichhörnchen, Hasen, wilde Katzen, Füchse, Marder, Igel, Frösche – „noch“!
  • Reitwege, Tierschutzzonen (nur wenige) müssen erhalten bleiben. Felder, Wiesen, Gräben - kein Asphalt!
  • Hier leben die Tiere
  • Olympia Regatta-Zentrum
  • Überflutungsgebiet 


Gewerbe/ Wirtschaft/ Arbeitsplätze 2010

  • Gewerbeflächen nicht ökonomisch genutzt
  • Gewerbe ist geschaffen worden - leerstehend
  • Starke Lärmbelästigung durch Gewerbe
  • Gewerbe verursacht Verkehrslärm
  • Das Gewerbegebiet und die Autobahn
  • Eventhalle im Gewerbegebiet (im Sommer viele Hochzeiten)
  • Höheres Verkehrsaufkommen: Lärm durch ein neues Gewerbegebiet, steigender LKW-Verkehr
  • Keine Einkaufsmöglichkeit
  • Ländlich, natürlich, schön.
  • Schausteller dürfen auch nachts ihre Plätze aufsuchen: Verursachen Lärm, der den Schlaf stört.
  • Genügend Gewerbegebiete vorhanden. Starke Lärmbelästigung.
  • Riesiges Gewerbegebiet verursacht Lärm- und Abgase 


Verkehr / ÖPNV / Parken 2010

  • Unfallgefahr durch Gewerbeverkehr
  • Jedes Jahr Verkehrstote auf dem Billwerder Billdeich
  • Gewerbe macht Lärm, bringt Emissionen und erhöht die Unfallgefahr
  • Höheres Verkehrsaufkommen durch Gewerbe
  • Jetzt schon kein Durchkommen am Mittlerer Landweg
  • Die Parksituation am Bahnhof Mittlerer Landweg ist jetzt schon katastrophal. Man kommt nicht gut an den parkenden Autos vorbei und wenn man etwas Gas gibt, weil Gegenverkehr kommt, wird man evt. auch noch geblitzt.
  • ÖPNV bisher unverändert
  • Die S-Bahn ist jetzt schon überfüllt durch Allermöhe 1 + 2
  • Die Verkehrsanbindung ist besser, aber auf Kosten hoher Emissionswerte
  • Schnellere, lange Güterzüge
  • Enorme Lärmbelästigung durch die Autobahn
  • Lärmbelästigung wächst durch Gewerbegebiet
  • LKW fahren direkt hinter unseren Grundstücken
  • Ein effektiver Lärmschutz ist längst überfällig
  • Anbindung des Gebietes durch Lärmschutzwand bei den Häusern/ Lärmwall als Straße
  • Lärmschutz fehlt an BAB 1 zwischen Billwerder Billdeich und B5 auf östlicher Seite
  • Lärmschutz notwendig.
  • Durch A 25 sehr laut.
  • Zu großes Verkehrsaufkommen
  • Raser gefährden unsere Kinder, insbesondere an der Schule
  • ÖPNV – sehr geringes Angebot im Busverkehr
  • Nicht genügend Parkplätze am Bahnhof
  • Zu viele LKW ́s
  • Zu viel Lärm 


Mittlerer Landweg 2030

Wohnen/ Versorgung / Soziale Einrichtungen 2030

  • Wohnortnahe Grundschule
  • Erhalt der Grundschule (unabdingbar!)
  • Schule Mittlerer Landweg: Die grüne Schule Hamburgs
  • Versorgung u.a. mit Ärzten ist verbessert
  • Einkaufen auf dem Biohof 
  • Kinderfreundliche Wohngegend auch für kleinere Kinder
  • Die Kinder übernehmen das Elternhaus
  • Wenn unbedingt mehr Wohnungen, dann nur als EFH / Siedlungskonform
  • Erhalt der Luxsiedlung + GBV 603
  • Dörfliche Kultur erhalten bzw. entwickeln
  • Versorgung vor Ort wird immer weniger relevant! (Lieferservice, Internetbestellung), deshalb: keine weitere Entwicklung des Einzelhandels und Dienstleistungsgewerbes.
  • Optimierte Energieversorgung / Fernwärme - BHKW
  • Nutzung alternativer Energien -insbesondere Wind
  • Hamburger Energieversorgung in unserem Quartier über Windkraftanlagen
  • Erhaltung und verkehrstechnische Sicherung der Schule und des Kindergartens Mittlerer Landweg 
  • Ruhiges und natürliches Wohnen, so wie es jetzt ist.
  • Entlastung des Mittleren Landweges
  • Ruhige Wohnlage 


Natur / Erholung / Kleingärten 2030

  • Schutz vor Hochwasser
  • Naherholungsgebiet
  • Genügend Naherholungsflächen
  • Mehr Kleingärten zum Wohl der Menschen und der Natur
  • Kleingärten werden 2030 immer wichtiger. Mehr Kleingärten!
  • Lehrgärten für Kinder (Schule und Kindergärten)
  • Stadtkinder brauchen auch in Zukunft Naturerlebnisse!
  • Naturschutzlehrpfad am Mittleren Landweg
  • Landschaft und Natur schützen. Brücke (grün) zum Eichbaumsee
  • Erweiterung/ Durchwegung von der Kirche Boberg nach Süden über landwirtschaftllich genutzte Flächen
  • Durchgängige Grünverbindung Naturschutzgebiet Boberg –Reit
  • Biotopverbund realisiert! Von Boberger Niederung in die offene Moorlandschaft
  • Feuchtwiesen von europäischem Rang
  • Schutz vor Hochwasser
  • Marschenwiesen 
  • Uferschnepfen Schutzraum
  • 20 brütende Uferschnepfen-Paare
  • Naturschutzgebiet mittlerer Landweg 
  • Ein artenreicher Landschaftskorridor hat sich entwickelt. Es ist jetzt Naturschutzgebiet!
  • Auenlandschaft Mittlerer Landweg mit landwirtschaftlicher Nutzung / Bio
  • Die natürlichen Flächen haben sich seit 2010 nicht verändert / keine landschaftlichen
  • Veränderungen
  • Anbindung an IGS 2013
  • Naturerlebnispfad
  • Stadtgarten (Subsystem)
  • Erweiterung Landwirtschaft
  • Lehrpfade
  • Erhalt der Landwirtschaft, des Naturschutzgebietes
  • Immer weniger Naturflächen
  • „Natürliche Bewegungsräume“ wird es immer weniger geben. Kinder werden immer weniger in der Natur groß werden.
  • Natürliche Symbiose zwischen Naturschutzlehrpfad und Naherholungsgebiet
  • Intakter Biotopverbund zwischen Naturschutzgebiet „Boberger Niederung“ zum Naturschutzgebiet „Die Reit“ über / durch das Naturschutzgebiet Mittler Landweg.
  • Erhaltung der ursprünglichen Landwirtschaft - mehr Schnepfen
  • Zerstörte Landschaft, Fauna, Flora 


Gewerbe / Wirtschaft und Arbeitsplätze 2030  

  • Mehr Hofläden
  • Evtl. Ferien auf dem Bauernhof
  • Kein Schaustellerplatz
  • Schausteller kommen Nachts mit ihren Wagen zurück und Reparieren auch am Wochenende
  • Keine weiteren Flächen für Gewerbegebiete. Kein zusätzliches Gewerbe
  • Kein neues Moorburg, d.h. Gewerbegebiete verdrängen Wohnbevölkerung
  • Kein weiteres Allermöhe, Moorburg, Großwerder!
  • Planung und Bebauung von Gewerbebrachen in Billbrook (nicht in Mittlerer Landweg)
  • Nur noch große Hallen und Lager. Kaum Arbeitsplätze.
  • Kein Platz mehr für die Menschen! Nur noch große Hallen! Keine Arbeitsplätze!
  • Noch mehr Gewerbe? Wo bleibt der Mensch!
  • Noch mehr leerstehendes Gewerbe in Hamburg
  • Planung und Bebauung von Gewerbebrachen in Billbrook (nicht im Mittleren Landweg) 


Verkehr / ÖPNV / Parken 2030

  • Einführung von Fahrradabteilungen im ÖPNV
  • Behindertengerechter Zugang zur S-Bahn (Fahrstuhl)
  • Fünf-Minuten-Takt für die S 21 
  • Parken auf Deichen begrenzt - Hinweis auf Parkflächen an B5/ Geesthang
  • Billwerder Billdeich und Mittlerer Landweg: Tempo 30
  • Schalldämpfen der Straßen (ist sehr wünschenswert)
  • Ausgeprägtes Radwegenetz
  • Zu befürchten: Gewerbe hat neuen LKW-Verkehr nach sich gezogen.
  • Durchgangsverkehr zu befürchten
  • Wie soll der ÖPNV die Menschenmassen bewältigen, wenn 2010 schon alles übervoll war?
  • Kein zusätzlicher Parkraum im Straßenbereich
  • Zusätzliche Parkplätze um die S-Bahn-Haltstelle 


Grundsätzliche Bemerkungen, Hinweise, Fragen etc.

Über die zuvor aufgeführten Stichworte hinaus, wurden zahlreiche Einschätzungen genereller Art abgegeben, die in keinem direkten Zusammenhang mit den drei Entwicklungszeiträumen stehen. Diese Grundsätzlichen Bemerkungen, Fragen, Hinweise, Kritik etc. werden nachfolgend wiedergegeben. Zum besseren Verständnis wurden sie thematisch zusammengefasst. 

Thema Wohnen, Versorgung soziale Einrichtungen

ZUKUNFTSÄNGSTE

  • Ständige (Planungs) Unsicherheit: Familie hat sich vergrößert: Lohnt sich das anbauen oder müssen wir weg? Keine langfristigen Pachtverträge. Deswegen keine Sanierungsmaßnahmen möglich
  • Wir wohnen schon über 60 Jahre am Landweg und möchten, dass wir so lange wie es geht hierbleiben können und unsere Enkelkinder das auch noch genießen können
  • Weil wir nicht wissen, wie lange wir hier noch wohnen dürfen, trauen wir uns nicht, Sanierungsmaßnahmen wie Wärmedämmung etc. in Angriff zu nehmen.
  • Wohnen im Luxweg: Wir würden gerne da bleiben und unser Land kaufen, damit wir unser Haus modernisieren können. So fehlt uns die Planungssicherheit.
  • Wohnen im Naturraum: Am Mittleren Landweg fühle ich mich wohl. Ich lebe schon seit über 50 Jahren hier. Unser Gebiet muss erhalten bleiben.
  • Sicherheit, dass man hier Wohnen bleiben darf
  • Darf ich 2030 hier noch wohnen? Oder wo bleiben meine Familie und ich?
  • Vorhandene Einrichtungen sind zu erhalten und zu stützen
  • Befürchtung: Schäden durch Baumaßnahmen. Vorschlag: Planfeststellungsverfahren.
  • Wenn eine Aufschüttung für die Bebauung kommt, sind wir „die Badewanne“ und ha- ben Hochwasser im Haus


KINDER

  •  Hamburg tut nichts für Kinder
  • Wo bleibt der Raum für unsere Kinder?


SIEDLUNG

  • Keine neuen städtebaulich massiven Verdichtungen, sie passen nicht in das gewachsene Bild der Vier- und Marschlande


SONSTIGES

  • Bitte nicht nach dem Motto: „Wo sich am wenigsten Leute wehren, da kommt es hin!?“
  • Das wird ein Kampf!
  • Vertreiben lassen wir uns nicht!


Thema Natur, Erholung, Kleingärten

NATURSCHUTZ 

  • Das Anlegen neuer Naturschutzgebiete wäre sinnvoll und empfehlenswert
  • Naturschutz muss gelebt werden! Anstatt Kleingewerbe sollten Kleingärten angelegt werden.
  • Wo bleibt der Naturschutz?
  • Natur ist endlich! Wir bekommen sie nicht zurück!
  • Ausgleichsflächen dürfen auch nicht angetastet werden.
  • Wenn die Oberflächen weiter verschlossen werden, wo bleibt dann das
  • Regenwasser? Klimawandel führt zu heftigeren Niederschlägen.
  • Grundsätzlich: Zu den Bemerkungen hier ist das gesamte Gebiet – inkl. der Gärten – ein zunehmend angenommenes Gebiet von seltenen Vögeln (Brutgebiet) geworden. Hier sollte mindestens der BUND auch informiert werden
  • Es wird nie Flächenübergreifend geplant, siehe Moorfrosch, Plan 


KLEINGÄRTEN

  • Die Gärten der Bahnlandwirtschaft bestehen seit ca. 60 Jahren und sie sollten weitere 60 Jahre bestehen.
  • Größere Flächen vorhalten für Kleingärten
  • Die Kleingärten müssen bleiben! Im Sommer teilen sich bis zu 4 Familien einen Gar- ten und bieten Wochenenderholung und Naturerlebnis für eine Vielzahl an Erwach- senen und Kindern.
  • Noch mehr Kleingärten!
  • Das Ganze ist eine Farce! Wo sollen die Kleingärten hin?


FLÄCHENVERSIEGELUNG

  • Es ist genügend Fläche zugebaut.
  • Wie viel Regensteuer zahlt Hamburg durch die Versiegelung der Fläche?


GRUNDWASSER

  • Gefahr durch „Giftfahne“ im Grundwasser (Boehringer). Weitere Veränderungen der Grundwassersituation


Thema Gewerbe, Wirtschaft, Arbeitsplätze

ÖRTLICHE BETRIEBE (MI/GE)

  • Erhalt von Handwerksbetrieben
  • Landwirtschaft stärken
  • Kleingewerbe könnte kommen, Speditionen sind angesiedelt


GEWERBE + ARBEITSPLÄTZE 

  • Leerstand der bestehenden Gewerbefläche erst ausnutzen
  • Ist denn ein Arbeitsplatz neu geschaffen worden?
  • Es wird Gewerbe angesiedelt ohne einen einzigen Arbeitsplatz zu schaffen
  • An anderer Stelle Gewerbe ausweisen: Es gibt genug freie Gewerbeflächen in Ham- burg, die man noch bebauen kann.
  • Noch mehr Gewerbegebiete? Wo bleibt der Mensch?
  • Mehr Arbeitsplätze entstehen nicht durch mehr Gewerbeansiedlung – nur eine Verschiebung
  • Es gibt mehr als genug Logistik – nicht mehr hier!
  • Keine Kompromisse, keine Gewerbegebiete, statt dessen: Gärten erweitern 


SONSTIGES

  •  Riesige, nicht endende Schlick-Deponie
  •  Wo bleibt nach einer Bebauung das Regenwasser?


Thema Verkehr, ÖPNV, Parken

VERKEHRSBELASTUNGEN

  • Lärm macht krank
  • Keine weitere Zunahme des LKW-Verkehrs durch weitere Gewerbebetriebe.
  • Wer schützt uns vor den Abgasen?


Stichworte aus der Diskussion

Im Anschluss an die Zeitreise wurde in einer offenen Diskussion über mögliche Planungsvorstellungen, Wünsche, Ängste, Befürchtungen etc. gesprochen. Zusammengefasst dargestellt, spiegeln die Diskussionsergebnisse die Ergebnisse der Zeitreise wider. Aufgrund der konfliktbehafteten Planungsgeschichte der vergangenen zwei Jahrzehnte besteht gegenüber Veränderungen rund um den Mittleren Landweg Skepsis und Misstrauen. Befürchtet wird vor allem eine

  • weiter fortschreitende Versiegelung der Landschaft,
  • weitere Zunahme der Verkehrs- und Lärmbelastungen,
  • weitere Zunahme von Eingriffen in Natur und Landschaft
  • sowie Eingriffe in die Wohnsituation, die Kleingartenanlagen und die Naherholungsmöglichkeiten.


Insgesamt wird befürchtet, dass sich durch die Teilräumliche Entwicklungsplanung die Wohn- und Lebensbedingungen rund um den Mittleren Landweg verschlechtern werden. Gleichwohl wurden in der Diskussion auch Themenfelder benannt, die im Rahmen der Entwicklungsplanung voraussichtlich auf Zustimmung stoßen würden.

Dazu gehören im Prinzip alle Überlegungen, die zu einer Erhaltung und Verbesserung von Natur und Landschaft, zur Sicherung der Wohn- und Kleingartennutzungen, zur Verbesserung der Verkehrs- und Lärmsituation oder die zur Verbesserung der Naherholungs- und Naturerlebnisangebote führen.

Diese Themen bieten gute Ansätze, um sie im Verlauf des Planungs- und Beteiligungsverfahrens gemeinsam mit allen örtlichen Akteuren zu bearbeiten. 

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